Punkt neun Uhr Abfahrt am Lake Kathleen in Richtung Haines. Beim Lake Dezadeash Halt für einen kurzen 3,2km langen Trail in die Moräne eines der Gletscher des St. Elias Gebirges. Zuerst gingen wir laut singend durch einen Bärenwald, danach steil aufwärts über Geröll auf einen Aussichtspunkt. Sehr schöne Aussicht auf den See, leider nicht bis ganz zum Gletscher, weil die Berge wieder eine Haube anhatten, die sich aber gelegentlich kurz auflöste.
Vorbei an unzähligen Flüssen, Hochmooren, über die Grenze von Yukon nach British Columbia, überquerten wir den Tree Guardsmen Pass auf fast 1000müM und passierten schliesslich die Grenze nach USA ohne Theater, obwohl wir noch eine Zwiebel im Kasten hatten. Unterwegs sahen wir Seeadler, die am breiten Chillkot River auf Fische warten. Bis zum November sollen sich hier tausende der Vögel zum Festessen versammeln. Der Fluss wir zufrieren, aber auf einer Seite, wo eine heisse Quelle hineinfliesst, bleibt die Kantine immer offen.
In Haines, dem Beginn eines jeden Goldgräbers, bevor er sich in mühsamster Schlepperei über die Berge bemühen musste, haben wir für eine Nacht unser Lager aufgestellt. Auf dem Campground sind sie Halsabschneider, aber die Einzigen, die noch offen haben.
Wir lösten unsere Fahrscheine für`s Ferryboat nach Skagway über den LYNNKANAL (tiefer Fiord, Golf of Alaska) und fuhren ganz nach hinten, wo Lynn noch ein Flüsschen ist. Dort schauten wir einem Grizzly beim fischen zu. Ein Erlebnis. Ueberall liegen angefressene Lachse herum, welche Scharren von Möwen und Raben ein Festessen bescheren. Grizzly nimmt nur frische Fische. Teilweise nehmen sie nur die Innereien und lassen den ganzen Fisch liegen. Die Lachse sind am sterben und schwimmen halb tot mit den Flossen auf dem Wasser durch die Gegend. Andere springen noch fidel einen Meter aus dem Wasser.
Am Abend gingen wir nach Dalton City, der ersten historischen Gebäudereihe in einem speziellen Pub essen. Es gibt nur Holzofenpizza, Wasser aus dem Hahnen und einheimisches Bier. Dazu Salat in der Grösser meiner Suppenschüssel zu Hause. Fantastisch! Am Ende, als wir nicht wussten, ob wir genug Bares haben (sie nehmen kein Plastikgeld), sagte die Lady: “ Geh zum Camper und bring es Morgen”. Sie kannte uns nicht und wir hatten noch einen tüchtigen Fussmarsch vor uns, also jede Chance um abzuhauen. So gut. Wir hatten aber genug Flüssiges bei uns.
|