Trockener immer noch nicht, aber wir haben uns gleich eine Kurve nach dem Hafen auf dem Quatse River Campground einquartiert. Der Platz ist nur noch zeitweise in Betrieb, aber man kann sich selbst registrieren. Gleich nach unserm späten“Zmorge”gingen wir auf einen Trail. Hier ist die ganze Umgebung kalter Regenwald. Dicke Bäume, hohe Farne und Bären. Wo Bären sind, sind auch Lachse. Der Platz gehört der Quatse River Salmon Hatchery. Dies ist eine Fischzucht, wo kleine Lachse gezogen und ausgesetzt werden. Lachse kommen zum laichen an ihren Geburtsort. Man glaubt es kaum, aber unten an der Zucht ist ein Rohr, aus dem mit Hochdruck ein kleiner Bach schiesst in den Quatse. Dort stehen unzählige Lachse vor dem Loch und probieren hineinzuspringen. Es gibt einen Lachstau, der am Ende tatsächlich eine Massenkollision auslöst. Wer es nicht schafft, wird am Abend oder am Morgen von den Bären gefressen. |
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Gestern Abend als wir bewaffnet mit Kopflampe, Bärenspray und Glöckchen zur 200m entfernten Toilette laufen wollten, machten wir nach fünf Schritten kehrt und benutzen kurzum unser Hausklo. Als wir am Morgen den Fischkopf, der gestern noch hinter dem Baum lag vor unserer Hütte fanden, hatten wir die Bestätigung dafür, dass es sinnvoll war NICHT durch die stockfinstere Nacht zu spazieren. Am Morgen fuhren wir weiter an die Westküste, weil Frank nach Alaska und Yukon nochmals an den A....von der Welt wollte. Dies ist im durchaus gelungen. 46km (laut Reiseführer auf guter) löchriger Dreckstrasse nach Zeballos am Zeballos Inlet im Nootka Sound. Inlet = kleiner Fijord, Sound = grosser Fijord mit vielen Inlets. Die Fahrt allein war ein Abenteuer. Nichts als stockfinstere, tiefe Wälder, vorbei an Grossholzereien und mehr Löcher als Strasse. Dies bei Dauerregen. Wir parkierten auf dem staatlichen Platz. Die Gebühr von 10$ mussten wir bei dem Gemeindehaus in den Briefkasten werfen. Bei einem Spaziergang durch den Dschungelwald sangen wir laut: “immer luter singe, wenn dr Bär di nit uffrässe söll” nach der Melodie des FCB Fanchorliedes. Später durch das ausgestorbene Dorf - wo waren nur die 200 Einwohner? Wieder zurück fischte Frank vor der Tür. Die Rückenflossen der Lachse aus dem Inlet, die im Fluss schwimmen, standen zum Wasser heraus. Ich schaute beim Lauch schnipseln aus dem Küchenfenster und sah wie ein Schwarzbär von hinten direkt auf Frank zuschlenderte. Ich rief:”Frank e Bär hinter dir”. Er kam sofort herein, aber nur um den Fotoapparat zu holen. Während er ihn wegjagte konnte er ihn filmen und fotografieren. Zum fischen hatte er allerdings danach keine Lust mehr. Der Bär flüchtete bereits, als er sich bückte. Wahrscheinlich war Frank nicht der Erste, der einen Stein nach ihm warf. In der Nacht hat es fürchterlich gestürmt und so geregnet, dass wir dachten die Welt will untergehen. Ein Donnerschlag hat uns schier aus dem Bett gefegt. Ich hatte die ganze Nacht Angst, der Fluss gehe über die Ufer. Am Morgen war er aber nur 30cm höher und der blaue Himmel schaute durch die dicken Nebelschwaden. Kaum tranken wir unsern Kaffee kam auch wieder der Bär aus dem Busch. Er schaute links und rechts und verschwand wieder. Später kam er (sie ) wieder mit ihrem Baby, welches drollig hinter ihr nachwackelte. Später, als eine Frau mit Hund kam und wir die Bären erwähnten, meinte sie nur, dass Bären auf Bäume klettern, wenn sie Hunde sehen..naja. Bei schönem Wetter fuhren wir die Schotterstrasse zurück. Unterwegs kreuzten wir nochmals einen Schwarzbären. Wir fuhren zum Woss Lake, wieder über Holpersteine. Ein wunderschöner, idyllischer Ort. leider gab es keinen Platz, der nicht unter Wasser stand. Nochmals 10km Hwy und später 13km Dreckstrasse. Diesmal eine, so schmal, dass man den Löchern nicht ausweichen konnte. Unten angekommen standen wir am Schoen Lake, der so ist, wie er heisst. Mitten im Urwald mit alten, dicken Thujas, ein Spiegelsee, umgeben von hohen Bergen. Pilze so weit das Auge reicht. Schnell bauten wir uns ein Schutzfeuer, weil es hier Grizzlys, Schwarzbären und Pumas gibt. Zum Abendessen gab es neben schönen Rotfussröhrlingen auch noch eine 40er Forelle. Sofort nach Sonnenuntergang wird es hier Nacht. |
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Die Nacht war herrlich still, nur das Feuer knisterte, bis wir auch dies nicht mehr hörten. Am Morgen fuhren wir erholt wieder los, zurück auf der schrecklichen Strasse bis zum Hwy. Weil wir langsam fahren mussten konnten wir gleichzeitig bequem pilzeln.Siehe da, bereits nach 200m fanden wir Eierschwämme “golden Chanterelles” im Strassengraben. Gerade genug für unser Abendmahl. Da war doch der Weg gleich weniger mühsam! Wieder auf Hwy 37 machten wir einen Abstecher nach Sayward, einer kleinen Hafenstadt, wo Holz per Schiff transportiert wird. Nicht so toll wie im Führer beschrieben und der Campingplatz war geschlossen. Nochmals ein paar Km bis zur Abzweigung Morton Lake Staate Park. Dann juhui...21km Dreckstrasse. Unterwegs sahen wir wieder im Strassengraben eine grosse Menge Eierschwämme, die einfach in einer Pfütze ersoffen sind. Schade. Die Pilze hier sind faszinierend, selbst die Giftigen. Besonders die Fliegenpilze sind wunderschön und riesig gross. Die Essbaren sind verführerisch, aber wir sind nicht zu Hause und können nur nehmen, was wir gerade brauchen. Aber es ist schön, dass uns die Natur immer wieder etwas für unsere Selbstversorgung schenkt. Hier unten am Morton Lake haben wir heute nichts gefischt, dafür haben wir nochmals Pilze, sogar einen Matsutake gefunden. Wir hatten ein exclusives Pilzgericht am Abend. Hoffentlich werden wir auch weiterhin von dem schönen Wetter verwöhnt werden.
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Bevor wir heute Morgen abfuhren nahmen wir noch den halbstündigen Trail zum Andrew Lake unter die Füsse. Zur Abwechslung sangen wir Halleluja durch den Dickicht. Unterwegs, wie kann es anders sein? Eierschwämme, die wir einfach nicht stehen lassen konnten. Ein Märchenwald. Kurz noch ein Bad im See. Nur die Beine, oben mit Daunenjacke! War schön. Zurück zum Hwy und direkt nach Campell River, wo wir wieder einmal einkaufen, duschen und mailen werden wie immer, in grösseren Städten. Sind direkt am Ozean stationiert, können den Schiffen zusehen und die Möwen kreisen über uns. Hier ist das Wetter strahlend schön, aber es ist um einiges kälter als im Dschungel! |
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nach all dieser Natur haben wir uns wieder einmal unter die”Zivilistierten” gemischt. Frisch geduscht und das erste Mal seit dem 28. August wieder einmal in normalen Schuhen spazierten wir der Oceanpromenade von Campell River entlang, reservierten im besten Restaurant und assen dort später vorzüglichen Fisch, frisch aus dem Meer. Diese Hafenrestaurants sind in allen grösseren Städten Canadas empfehlenswert. War schön wieder einmal Fisch ohne Kopf und Schwanz auf dem Teller zu haben, freuen uns aber trotzdem, ab Morgen wieder im Wildlifestyle leben zu dürfen. |
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