Heute habe ich bis 13h frei.Ich nutze die Gelegenheit um meinen Schnupfen zu pflegen. Regula, Mauricio und ich fahren auf eine private Finca in Loja über 2050müM. Hier muss doch guter Kaffee wachsen!Die Finca arbeitet nicht Bio sondern mit von Nestlé verbesserten Sorten, um den Ertrag zu steigern. Dies verlangt viel Wasser und Dünger. So lief heute z.B. die Bewässerung, obwohl es geregnet hat. Resultat: Hier kann das ganz Jahr über geerntet werden. Es gibt immer Blumen und reife Beeren am gleichen Strauch. Im Salon des Herrenhauses durften wir Kaffee degustieren und wurden mit vielen Süssigkeiten verwöhnt. Die Familie hier hat auch eine kleine Röstmaschine, womit sie für Eigenbedarf rösten. Ebenfalls anwesend Manuel, ein Unternehmer aus Loja, welcher selber eine Finca in Chaguarbamba hat, wo ich Morgen hinfahren werde. Auch anwesend José von der Finca Santa Gertrudis, bei welchem ich schon selber war. Für mich ist es interessant auch konventionelle Fincas zu sehen um wieder einmal bestätigt zu sehen: Vamos Organcio, let`s go organic, lass uns Bio produzieren! Einmal mehr wiederhole ich, dass Bio Bauern einen Beitrag erhalten sollten für die Biodiversität und für die Produktion von Sauerstoff....und die Chemie Bauern sollten bestraft werden für die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden und für den übermässigen Wasserverbrauch. Heute Profit, Morgen?? Morgen bezahlen unsere Nachkommen die Rechnung mit verschmutzten Böden, giftigem Wasser, verkümmerter Bodiversität  etc. Da ich nicht schon wieder sagen durfte, dass mir etwas nicht passt (habe ich schon als es um den Chemieeinsatz ging) fragte ich ganz diplomatisch, ob dieser Kaffee vor mehr als zwei Wochen geröstet wurde. Der Grossvater bejahte es...

Ein anderes Familienmitglied verschwand und kam zurück mit einem Säckchen frisch geröstetem Kaffee. Er riecht super. Zu hell für meinen Geschmack, aber ok. Ueberall muss ich den Leuten erklären, dass gerösteter und gemahlener Kaffee innert einer Woche konsumiert sein sollte. Bohnen vertragen bis zu vier Wochen, wenn sie nicht zu dunkel geröstet werden.15h wir verabschieden uns und Manuel bring mich zu seiner Caféteria zum Mittagessen. Er lässt mich allein, hat eine Sitzung. 17h besuchen wir einen Prduzenten für Röstmaschinen wie eine in El Airo steht, dort wo die Röstdauer zu lange geht. Elias, der Besitzer der Schlosserei kennt das Problem und sagt mir, dass in neueren Maschinen drei Röhren mit Flammen eingebaut werden, die indivduell bedient werden können. Wir besprechen noch andere Verbesserungen und dass er einmal versuchen sollte, eine Vaccummaschine herzustellen. Ebenfalls gebe ich ihm den Tipp, dass er den Kunden sagen soll, dass sie die Mahlscheiben wechseln sollen, wenn Staub aus der Mühle kommt.

18h Mauricio bringt mich ins Hospedaje, wir trinken Cerveza artesanal und ich erkläre ihm den Originalvertrag von BC-Café und La Florida Peru, welcher mir freundlicherweise übermittelt wurde. Es ist wichtig für die Leute in Ecuador zu wissen, dass nur unweit guter Kaffee zu vernünftigen Konditionen verkauft wird und dass wenn sie "Fantasiepreise" erzielen wollen, dies nur über Qualität zu erreichen ist. Nur zu sagen, dass Erzeugungskosten in einem Land hoch sind, reicht dem Käufer nicht.

Morgen werde ich 7h30 abgeholt um nach Chaguarpamba zu fahren. Hoffentlich hat es nicht wieder so viel Nebel.....